Bundesinstitut für Fotografie - Masterentwurf

Aufgabe

Durch die Schaffung eines zentralen Bundesinstituts für Fotografie, sollen die bisher dezentral aber vielfältig vorhandenen Kompetenzen zur Restaurierung, Archivierung, Konservierung und Digitalisierung alter Fotografien an einem Ort gebündelt werden.

Aufgabe ist der Entwurf eines Kompetenzzentrum zum Erhalt des fotografischen und visuellen Erbes Deutschlands. Sowohl die notwendigen Inhalte als auch die möglichen Standorte dieser Institution wurden und werden vielgestaltig, u.a. in Politik und Fachwelt diskutiert. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Lesarten dieses Projekts und der Findungsprozess ist noch nicht abgeschlossen. Somit existiert auch noch kein konkret umzusetzendes Programm. Dieses Momentum wird unsererseits genutzt, innerhalb des Entwurfskurses die Möglichkeiten eines Bundesinstituts für Fotografie am Ehrenhof in Düsseldorf, frei und fiktiv auszuloten. Ziel ist es, eigenständige und starke Entwurfskonzepte zu entwickeln, die Optionen und Qualitäten für das Institut und den Standort am Hofgarten entwickeln und aufzeigen, ohne den Anspruch zu haben einen realpolitischen Beitrag zum bestehenden Diskurs beizutragen.

Entwurf
Das Areal des Ehrenhofs in Düsseldorf ist von den Umgebenden Bauten (NRW-Forum, Tonhalle und Kunstpalast) stark geprägt, einzig die Seite in Richtung Hofgarten ist nur von einer niedrigen Mauer separiert. Lediglich ein schmaler Durchgang schafft die Verbindung zum Hofgarten.
Durch ein leichtes Podest schafft es der Entwurf Ehrlich Archiviert zusammen mit dem gegenüber liegendem NRW-Forum den Ehrenhof zu fassen und dabei aber gleichzeitig die Verbindung zum Hofgarten beizubehalten. Das Podest bildet dabei gleichzeitg auch den Sockel für die beiden Gebäude des Entwurfs und eine Aufentahltsqualität in der Transitzone zwischen Ehrenhof und Hofgarten. Die beiden Gebäude spannen einen Raum auf, der den Dimensionen des NRW-Forums entsprechen und stellen so einen klaren Bezug her.

Ein kleiner Pavilion im Süden des Podestes dient dabei als Ausstellungs- und Versammlungsfläche. Im Norden hingegen befindet sich das Archiv mit integrierten Büroräumen. Schon von außen ist dabei eine Differenzierung der inneren Struktur ersichtlich. Aus einem massiven Sockel stößt ein mesh-überzogenes Volumen empor. Durch das Mesh lassen sich drei, unterschiedliche Dichte, Volumen erkennen. Ein komplett massives, ein semi-offenes und ein komplett offenes. Schreitet man durch das Eingangsportal auf der Südseite des Archivs, gelangt man in das großzügige Foyer. Dort angekommen sticht einem direkt ein nahezu schwebendes Volumen ins Auge, während hinter einer Abgesenkten Sitzkuhle ein massives Volumen emporsteigt. In das schwebende Volumen führt von unten eine Treppe und macht somit das Volumen, in dem aktuelle Austellungen untergebracht sind erlebbar. Bewegt man sich in Richtung der Sitzkuhle, erblickt man einen, das Gebäude durchziehenden, Luftraum. Dieser Luftraum macht nicht nur die gesamte Höhe des Entwurfs erlebar, sondern schafft auch eine klare Differenzierung zwischen Arbeiten und Archivieren. Ein Café und eine Bücherei schließen die öffentlichen Nutzungen des Foyers ab.
In den oberen Stockwerken gliedern sich die Büro- und Arbeitsräume an das Archiv an, bleiben durch die offene Fassadengestaltung aber stets Lichtdurchflutet.

Vertiefung

Die Vertiefung des Entwurfs setzt sich intensiv mit dem Thema der Archivräume auseinander. Ausgehend von den Archivregalen als kleinste Einheit wurde das Raster des Tragsystem entsprechend optimiert, um den die größtmögliche Flächenausnutzung zu haben. Gleichzeitig wurde sich auch mit anderen Formen der Archivierung, etwa der Schiebeanlage, auseinandergesetzt und in die Archivräume integriert, um so eine angemessene Antwort auf zeitgenössisches Archivieren zu geben.

Konstruktiv erfolgte eine tiefergehende Ausarbeitung der Raumhülle, um den thermischen Anforderungen eines Archives gerecht zu werden. Mit der Integration eines thermisch aktivierbaren Lehmputzes, der modular aufgebracht werden kann, kann sowohl die Kühlung garantiert werden, alsauch die Temperatur, durch die Speichermasse des Lehms, effizient gehalten werden.

Veröffentlichung
Baunetz Campus: Das “fotografische Gedächtnis” der Nation: Entwürfe für ein zentrales Institut für Fotografie (07.07.2022)

Bearbeitende:
Leon Wietschorke
WiSe 21/22 | FG EIK, Prof. i.V. Martin Baur, Florian Latsch, TU Darmstadt

 Entwurf

 Vertiefung

 

Standort

Ehrenhof
Düsseldorf, 40479
Deutschland

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(re)modular design

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